In Dessau wurden am Nachmittag des 9. Novembers Synagogen und jüdische Gemeindehäuser in Brand gesetzt. Am
Abend reichten die Auswirkungen bis nach Chemnitz. An diesem Tag fand auch ein Treffen zwischen Adolf
Hitler und hohen NSDAP Mitgliedern statt. Grund für dieses jährliche Treffen ist der gescheiterte
Hitler-Putsch am 9. November 1923.
Joseph Goebbels hielt am Abend, um ca. 22 Uhr, eine Hetzrede, in der er
die Verantwortlichen am Tod vom Raths nannte. Er erwähnte die bereits stattgefundenen Pogrome in Kurhessen
und Magdeburg-Anhalt. Dabei merkte Goebbels ebenfalls an, dass die Partei keine antijüdischen Übergriffe
organisiere, die bereits geschehenen Ereignisse seit dem 7. November jedoch auch nicht behindere.
Anwesende Gauleiter und SA-Führer sahen diese Bemerkung als Aufforderung zu weiteren Übergriffen. Kurz darauf begaben
sich Mitglieder der SA in Zivil auf dem Weg.
In Deutschland und auch in Österreich fanden weitere Zerstörungen und Brände verschiedener jüdischer Gebäude
statt. Darunter auch wieder Synagogen und Geschäfte. Dutzende Juden wurden in der Nacht misshandelt und
vergewaltigt. Neben diesen Opfern gab es mindestens auch 90 Tote.